Die ganze Welt steckt voller Schätze. Damit meinen wir kleine, aber feine Preziosen, die in mühevoller Handarbeit und voller Hingabe erschaffen wurden. Viele von ihnen sind Jahrhunderte alt, andere entstanden in traditioneller Weise und nach historischen Vorbildern unter Verwendung exakt derselben Methoden und Techniken wie seit unzähligen Generationen überliefert.
Ein Füllhorn besonders beeindruckender, weil in ihrer mystischen Bedeutung fast zauberhafter Meisterwerke der Handwerkskunst findet sich im südostasiatischen und ozeanischen Raum: auf Java, Papua-Neuguinea, Bali, Sumatra und Sulawesi – die allesamt zu Indonesien gehören. 360 verschiedene Volksstämme leben dort auf über 17.500 Inseln. Und jede Volksgruppe hat ihre eigene Geschichte, ihre überlieferten Rituale zu Fruchtbarkeits-, Opfer- oder Totenfesten und eine schier unerschöpfliche Vielzahl an Masken, Statuen, Grabbeigaben und Kunstobjekten, denen die Aura des Kultischen, Übersinnlichen und Exotischen anhaftet.
Wir konnten uns dem Zauber nicht entziehen und haben einige der schönsten Stücke zu uns auf die Insel geholt – allesamt in jüngster Zeit entstanden, aber mit dem Geist und der Ausstrahlung der antiken Originale gesegnet. Das lässt sich sehen – aber noch besser spüren. Am besten überzeugen Sie sich selbst.
Hilfe, Krokodil
Wir haben keine Angst vor Krokodilen, schon gar nicht vor so dekorativen Exemplaren wie diesem. Tatsächlich war es das Krokodil, das Hilfe brauchte, zumindest der Legende nach … Der Schöpfungsmythos der Insel Timor handelt von einem kleinen Jungen, der einem Krokodilbaby das Leben rettet, woraus nicht nur eine lebenslange Freundschaft, sondern letztlich auch Timor erwuchs. Und tatsächlich: In den Inselkonturen lässt sich ein Krokodil erkennen, dessen Kopf Osttimor bildet. Noch heute werden in Timor Leistenkrokodile verehrt und mit aufwendigen und detailreichen Schnitzereien gewürdigt.