Bildung ist Zukunft! Der von Anette Voelmy gegründete Verein Rufaro e. V. hat den Bau einer Schule in Mukaera, Simbabwe, initiiert. Inzwischen werden hier 750 Kinder unter- richtet und täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt VOELMYs: Aber das ist längst nicht alles, bitte erzähl uns: Wieso baut frau eine Schule in Simbabwe? Anette: Da ich die Künstler in ihrem Zu- hause besuche, entsteht oft eine ganz be- sondere Verbindung – wie im Dorf Muka- era. Ich lernte die kompletten Familien kennen, die Lebensumstände, einfach weil ich immer wieder ein paar Tage bei ihnen auf dem Land lebte. In wirklich einfachsten Verhältnissen, sehr basic und „in the middle of nowhere“. Man muss das lieben, dann ist es wunderbar. Ich bin ja ein sehr luftiges Wesen, immer und überall in Aktion, aber diese Aufent- halte in der dörflichen Einfachheit erde- ten mich immer besonders. Ach so, ja, die Schule: Mir fiel auf, dass in den Familien immer die fünf- bis neunjährigen Kinder fehlten – wie konnte das sein? Naja, sie lebten alle bei Verwandten, die dichter an einer Grundschule wohnten. Die Kinder aus Mukaera und acht weiteren umlie- genden Dörfern hätten sonst zwei Stun- den zur Schule hin und zwei Stunden wieder zurück laufen müssen … völlig un- möglich. So waren also all diese Kinder immer nur in den Ferien zu Hause bei ih- ren Eltern, und alle waren traurig darü- ber. Dann begann alles, wie es so oft be- ginnt: Wir sprachen unsere Wünsche und Altes Design, neue Technik RUFARO | 99 Träume laut aus … und bald nahmen sie Gestalt an, mit einer ersten Spende von 3.000 Euro. VOELMYs: Was waren dabei die größten Herausforderungen? Anette: Dranbleiben! Das war oft gar nicht so leicht, denn es gibt Klippen in den unterschiedlichen Kulturen, die nie ganz zu überwinden sind. Menschen ha- ben verschiedene Vorstellungen, Wege, Geschwindigkeiten, und alle mussten mitgenommen werden. Die Regierung beäugte uns ständig und wollte auch ger- ne irgendwie mitmischen, was wir zum Glück immer höflich umgehen konnten. Als die Eltern aus entfernteren Dörfern dann begannen, ihre Kinder bei uns an- zumelden, gab es natürlich auch Neid und Missgunst. Ich selbst wäre ohne die Liebe zu den Menschen in Mukaera öfter mal verzweifelt, und ohne die Unterstüt- zung meines Freundes Bynos Bangura vor Ort hätten wir die vielen Fäden be- stimmt nicht zusammenhalten können. Natürlich hoffe ich, dass das auch in Zu- kunft so bleibt, denn wir sind ja noch lan- ge nicht am Ziel. VOELMYs: Das klingt nach einem wah- ren Kraftakt. Aber du wirkst kein biss- chen müde, ganz im Gegenteil. Woher nimmst du die Energie? Anette: Mein Mann hält mir den Rücken frei! (lacht) Okay, im Ernst: Ich hatte mit unseren Zwillingen, der Galerie in eige- nen Räumen, mit Steinbildhauer-Work- shops und Sommerausstellungen in ganz Deutschland und dem Schul-Projekt in Mukaera wirklich viel „auf dem Zettel“ … Mit den Füßen lassen sich tiefere Gewebebereiche besser erreichen als mit den Händen. Bei der Kerala-Foot- Therapy werden sämtliche Energiebah- nen des Körpers ins Fließen gebracht Irgendwann spürte ich: Das wird zu viel, du hast gar keinen Moment für dich ganz allein. So suchte ich mir eine Yoga-Klasse, meine Rettung vor dem Burn-out, würde ich heute sagen! VOELMYs: Und dann aber gleich wieder richtig. Warum Yoga-Therapeutin? Was unterscheidet dich von anderen Yoga- Lehrern? Anette: Also, erst war ich ja sieben Jahre nur Yoga-Schülerin, dann wollte ich es ir- gendwie genauer wissen. Das kenne ich schon von mir: Etwas interessiert mich, und ich möchte in die Tiefe. Und jetzt kam das wirklich Wunderbare: Ich fand eine Yogalehrer-Ausbildung, die wirklich hundertprozentig zu mir passte. Als mein Angebot dann so gut auf Sylt angenom- men wurde, vertiefte ich mein Wissen im- mer mehr. Nun wollte ich auch verstehen, was anatomisch passiert beim Yoga, und der Satz „Du, ich komme heute nicht zum Yoga, ich habe solche Rückenschmer- zen!“ hat mich am meisten motiviert, GUT ZU WISSEN Spüre dich! Anette Voelmy tut das ganz offensichtlich, aber nicht nur das: Sie hilft auch anderen in vielerlei Weise dabei, sich selbst neu zu erspüren, mit dem eigenen Körper in Kontakt zu kommen. Als Yoga-Therapeutin bietet sie nicht nur Ayur Yoga (eine Form des Hatha Yogas) in Einzel- und Gruppenkursen an, sondern mit der Nadi-Muskel-Therapie und der Kerala-Foot-Therapy auch zwei ganzheit- liche Therapiemethoden, die den Körper von innen aufrichten und für Entspannung und Klarheit sorgen – was natürlich auch der Seele gut tut. Weitere Infos unter www.yoganeesha.de WOHNEN IST ANSICHTSSACHE VOELMYs